Gutenachtgedanken

Es geht geisterhaft um uns zu. Jeder
Augenblick des Lebens will uns etwas
sagen, aber wir wollen diese Geisterstimme
nicht hören. Wir fürchten uns,
wenn wir allein und stille sind, daß
uns etwas in das Ohr geraunt werde
und so hassen wir die Stille und
betäuben uns durch Geselligkeit.
Dies alles begreifen wir, wie gesagt,
dann und wann einmal und wundern
uns sehr über alle die schwindelnde
Angst und Hast und über den ganzen
traumartigen Zustand unseres Lebens,
dem vor dem Erwachen zu grauen
scheint und das um so lebhafter und
unruhiger träumt, je näher es diesem
Erwachen ist.
[Friedrich Nietzsche]
P.S. --> und Nietzsche lebte von 1844-1900 , seither hat sich *NICHTS* und doch *ALLES* geändert, wie wohl seine Worte heute ausfallen würden?
Elisabetta1 - 31. Jan, 21:41