
Chephrenpyramide und Sphinx (Foto: en:User:Hajor)
Mir hat es immer am Menschen gefallen, daß er, der Louvres, ewige Pyramiden und Peterskirchen selbst verfertigt, mit Entzücken eine Bienenzelle oder ein Schneckenhaus betrachten kann.
Georg Christoph Lichtenberg, (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Wahrscheinlich bewundert der Mensch diese Dinge der Natur, gerade deshalb, weil sie ohne sein Zutun entstanden sind,
in einer Vollkommenheit, die er selbst nie erreicht.
Elisabetta1 - 15. Nov, 17:28
Durch puren Zufall - (Zufälle gibt es die?) - habe ich heute bei Wikipedia eine Entdeckung gemacht.
Emil Krebs, geboren am 15. November 1867 war ein Sprachgenie!
Der Mann hat 68 Sprachen in Wort und Schrift beherrscht und sich mit 111 Sprachen (ohne Dialekte) befasst.
Er besuchte das Gymnasium in Schweidnitz, auf dessen Lehrplan Latein, Französisch, Hebräisch und klassisches Griechisch standen. Schon als Schüler beschäftigte er sich zusätzlich mit Neu-Griechisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Polnisch, Arabisch und Türkisch. Als er das Gymnasium verließ, sprach er bereits 12 - in Worten - zwölf Sprachen
Neben dem Studium der Rechtswissenschaft, erlernte er innerhalb von zwei Jahren die Chinesische Sprache so gut, daß er die Feinheiten des Fachs meisterte, wie sie nur gebildeten Einheimischen geläufig sind.
Zwischen 1893 und 1917, war Krebs als Dolmetscher in China tätig und erlangte dort großes Ansehen. Sogar chinesische Autoritäten zogen ihn, in grammatikalischen Fragen ihrer eigenen Sprache, zu Rate. Sie wussten, dass Emil Krebs eine erstklassige Kapazität als chinesischer Sprachkenner war.
Aus den umfangreichen Aufzeichnungen (3.500 Bände Privatbibliothek) ergab sich, daß Krebs folgende Sprachen in Wort und Schrift beherrschte:
Ägyptisch, Albanisch, Arabisch, Armenisch, Birmanisch, Chinesisch, Georgisch, Hebräisch, Japanisch, Javanisch, Koreanisch, Lateinisch, Mandschurisch, Mongolisch, Persisch, Russisch, Sanskrit, Syrisch, Tibetisch, Türkisch und Urdu. Des Weiteren lernte er über Englisch noch Afghanisch, Birmanisch, Gujarati, Hindi, Irisch, Singhalesisch und Portugiesisch, über Russisch die Sprachen Burjätisch, Finnisch, Tatarisch, Ukrainisch, das schwierige Baskisch erarbeitete er ausschließlich über Spanisch, dabei befasste er sich gleichzeitig mit den Dialekten Guipuzkoa, Bizkaya, Laburdi und Zubero. Als „Zweitsprache“ neben Deutsch verwendete Krebs zum Erlernen und Vertiefen einer neuen Sprache vorwiegend Englisch, Französisch, Russisch, Chinesisch, Griechisch, Italienisch, Türkisch, Latein, Spanisch und Arabisch. Auch das „Neue Testament“ in 61 verschiedenen Sprachen spielte eine nicht unbedeutende Rolle.
Ich habe keine Ahnung, wie bekannt dieser Mann bei den Menschen in Deutschland heute noch ist und natürlich gibt es auch noch viele andere, polyglotte Menschen, aber das Schicksal des Emil Krebs hat mich fasziniert.
Nach dem Tode von Krebs wurde sein, bei der Autopsie entnommenes Gehirn, einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen und festgestellt, daß das *Broca-Zentrum*, das für die Sprachproduktion eine wichte Rolle spielt, bei ihm speziell ausgebildet war.
Elisabetta1 - 15. Nov, 09:21