einfach so ...
einfach so,
als gäbs kein morgen
einfach so,
als läge mir jede welt zu füßen
einfach so,
als könnte ich fliegen
als ein grauer rabe
mit einer zimmetblüte im schnabel
einfach so,
als läge ich jetzt dem feinsliebchen bei
und erforschte ihr innerstes
in leib und seel
einfach so,
als zündete gott der herr genau jetzt
alle sterne im universum
wie sternspritzer am weihnachtsbaum
und wir beide
mittendrin
einfach so,
wie kinder sich freun
mit roten ohren
und sieh!
wie unsere augen leuchten
als gäbs kein morgen
einfach so,
als läge mir jede welt zu füßen
einfach so,
als könnte ich fliegen
als ein grauer rabe
mit einer zimmetblüte im schnabel
einfach so,
als läge ich jetzt dem feinsliebchen bei
und erforschte ihr innerstes
in leib und seel
einfach so,
als zündete gott der herr genau jetzt
alle sterne im universum
wie sternspritzer am weihnachtsbaum
und wir beide
mittendrin
einfach so,
wie kinder sich freun
mit roten ohren
und sieh!
wie unsere augen leuchten
Elisabetta1 - 25. Jun, 12:02
meiner gazelle gewidmet
erwählter Worte je den Reim erreichen,
der in dir kommt und geht, wie auf ein Zeichen.
Aus deiner Stirne steigen Laub und Leier,
und alles Deine geht schon im Vergleich
durch Liebeslieder, deren Worte, weich
wie Rosenblätter, dem, der nicht mehr liest,
sich auf die Augen legen, die er schließt:
um dich zu sehen: hingetragen, als
wäre mit Sprüngen jeder Lauf geladen
und schüsse nur nicht ab, solang der Hals
das Haupt ins Horchen hält: wie wenn beim Baden
im Wald die Badende sich unterbricht:
den Waldsee im gewendeten Gesicht.
Rainer Maria Rilke, 17.7.1907, Paris