Nun erst,
Nachtstunde,
bin ich ohne Angst
und
darf in aufgeblühtem Schauen stehen,
da du
für dein unendliches Geschehen
mein ungenügendes Gesicht verlangst.
Jetzt tritt aus ihm die Ähnlichkeit hervor.
Weißt Du noch, einst,
als knapp vor Jahresfrist
Du kamest in mein armes Herze?
Ich stand, ich sah
Dich
und einen Augenschlag, da wars,
als stünden alle Uhren stille.
Rainer Maria Rilke, Jahreswende 1913/14, Paris
Gedichte 1906 bis 1926.
(Sammlung der verstreuten und nachgelassenen Gedichte aus den mittleren und späten Jahren.)
rilke um cirka halb zehn
Nachtstunde,
bin ich ohne Angst
und
darf in aufgeblühtem Schauen stehen,
da du
für dein unendliches Geschehen
mein ungenügendes Gesicht verlangst.
Jetzt tritt aus ihm die Ähnlichkeit hervor.
Weißt Du noch, einst,
als knapp vor Jahresfrist
Du kamest in mein armes Herze?
Ich stand, ich sah
Dich
und einen Augenschlag, da wars,
als stünden alle Uhren stille.
Rainer Maria Rilke, Jahreswende 1913/14, Paris
Gedichte 1906 bis 1926.
(Sammlung der verstreuten und nachgelassenen Gedichte aus den mittleren und späten Jahren.)
Der Mond
und einen Augenschlag, da wars,
als stünden alle Uhren stille.