RAINER MARIA RILKE <<< 4.12.1875 >>>

heute zur wiederkehr seines 133. geburtstages , möchte ich als hommage an ihn,
sein wohl berühmtestes und am meisten geliebtes gedicht, zitieren.
DER PANTHER
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Aus: Neue Gedichte (1907)
Elisabetta1 - 4. Dez, 08:23
hallo sternenblume
anzuklicken und du bist mitten drin und kannst schmökern.
liebe grüße