Wo verliert sich die Zeit?

Solange wir jung sind,
man mag uns sagen, was man will
halten wir das Leben für endlos
und gehen danach mit Zeit um.
Je älter wir werden, desto mehr
ökonomisieren wir die Zeit.

[Arthur Schopenhauer]

Nein, so wie Schopenhauer das meint - so ökonomisch - bin ich leider nicht.
Dieses Gefühl, daß einem die Zeit davonläuft, bekomme ich immer mehr zu spüren. Einerseits genieße ich die Gelassenheit, die in meinem Leben Einzug gehalten hat, andererseits habe ich manchesmal den Eindruck, allzu großzügig mit meiner Zeit umzugehen. Nichts MUSS und alles KANN. Diszipliniert zu leben fällt zusehends schwerer und ich bin geneigt, Dinge, die mir nicht allzuviel Freude bereiten, einfach hintanzustellen, wenn nicht gar zu negieren.

Bin ich allein mit meiner Einstellung - oder finde ich *gleichgesinnte* in meinem virtuellen Umfeld?
Herr B. - 11. Mär, 09:47

Da mich Dinge, die erledigt werden müssen und dann doch rumliegen, mit der Zeit nerven und innere Unruhe verbreiten, bin ich eher bemüht, alles sofort zu erledigen, soweit möglich. Trotzdem bin ich dabei insgesamt viel ruhiger als früher :-)

Elisabetta1 - 11. Mär, 10:03

bei vielen dingen, denke ich mir, ich lasse es einmal herankommen und warte ab; manchesmal erledigen sie sich dann von selbst. (kein scherz - ist mir oft schon passiert)
ich bin auch nicht der typ, der gerne, lange im voraus fixierte kurse, seminare etc. besucht, weil ich
dann vielleicht gar keine lust mehr dazu habe. schlimm! ;-(
Herr B. - 11. Mär, 10:18

Klingt, als kämst Du aus einer Behörde *g* Aber diese Ruhe hab ich nicht, sondern dann eher die Sorge, es könnte schlimmer werden, wenn ich es liegen lasse. Dann raffe ich mich halt doch auf ...
capra ibex - 11. Mär, 21:38

Unangenehme Dinge

beiseite zu schieben, kann ich sehr sehr gut!
Und stimmt - manches erledigt sich von selbst, aber leider nur ein geringer Prozentsatz. Den Rest erledige ich dann am letzten Drücker, und dann hab ich Stress. Ich beneide alle Menschen, die es umgekehrt machen und zuerst die unangenehmen Sachen erledigen, aber ich kann nicht raus aus meiner Haut.
Denn irgendwo in meinem Unterbewußtsein, belasten mich diese Dinge ja doch, das merk ich immer dann, wenn sie endlich geschafft sind, dann fühl ich mich auf einmal viel leichter und denk mir, was bist du doch für ein Vollkoffer, das hättest schon viel früher haben können. Das nächste Mal mach ich´s anders .............. jaja, hat noch nie funktioniert.

Elisabetta1 - 11. Mär, 22:22

@ capra ibex, da hätte ich einen tipp für dich...

... von einem twitter_teilnehmer, habe ich ein buch geschenkt bekommen:
kathrin passig / sascha lobo
DINGE GEREGELT KRIEGEN - ohne einen funken selbstdisziplin
*prokrastination* heißt das zauberwort
vielleicht hilft es dir das nächste mal ... *gg*
Rotermund (Gast) - 11. Mär, 21:49

Das Alter

In der Jugend: Ahnung.
Im Alter: Gewißheit.
(Seneca)

Elisabetta1 - 11. Mär, 22:29

@ROTERMUND

Jugend
Alter
Tod
die absolute Gewißheit
capra ibex - 12. Mär, 20:19

Buchtipp

danke für den Hinweis,
ich war grad auf amazon und hab mir dort die Kundenkommentare dazu durchgelesen,
hm, von gut und witzig zu lesen bis kann man sich sparen ist alles dabei.

Bei solchen Ratgeberbüchern bin ich seeehr vorsichtig, sind nicht so wirklich mein Ding, da gibt´s nur wenige Bücher dieser Kategorie, die ich gelesen hab und noch viel weniger die ich mag.

Die Leseprobe dort liest sich wirklich flüssig, werd beim nächsten Besuch in einer Buchhandlung danach Ausschau halten und mal kurz meine Nase reinstecken und dann weitersehen.

thomasfrancisco - 14. Mär, 12:26

zeit

die zeit läuft ab,
unabhängig davon ob wir uns das meer ansehen, eine kunstaustellung besuchen, gedichte lesen, lieben oder trauern.
das leben von erika kann noch jahre dauern wenn sie ihre zeit auch nur damit verbringt müll zu sortieren und trash-tv zu konsumieren.
das leben von paul , dem feingeist, dem liebenden, dem bewusst lebenden, endet während des frühstückes, er verstirbt mit einem brötchen im mund.
wie wir unsere zeit also auch immer gestalten, nach wichtigkeit oder wertung leben, es dahin fließen lassen, es liegt nicht alles in unseren händen.
dies ist das leben und dass es so funktioniert lehrt uns erst das alter, in der jugend bleiben wir von diesem wissen weitgehend verschont, wunderbar.

Elisabetta1 - 14. Mär, 20:35

@thomasfrancisco

du hast mir (uns) wieder sehr gut vor augen geführt, egal wie wir leben, eines gewiss ist, unser leben ist endlich und zwar für jeden von uns - ohne ausnahme. das zitat "jeder ist seines glückes schmied"
trifft punktgenau.

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