Landregen

Das Gedicht *Landregen* von Joachim Ringelnatz (1883-1934) zeigt uns nur,
daß es auch zu seiner Zeit durchaus üblich war, unter dieser Wettererscheinung
zu leiden; für uns aber, nicht wirklich ein Trost.
Unser heuriger Sommer, der erst begann, zeigt sich von seiner *nassen* Seite
und hoffentlich stimmt die alte Bauernregel nicht mehr, denn:
*Regen am Siebenschläfertag, regnet's noch 7 Wochen danach*
Der Regen rauscht.
Der Regen rauscht schon
seit Tagen immerzu.
Und Käferchen ertrinken
Im Schlammrinn an den Wegen.
Der Wald hat Ruh.
Gelabte Blätter blinken.
Im Regenrauschen schweigen
Alle Vögel und zeigen
Sich nicht.
Es rauscht urewige Musik.
Und dennoch sucht mein Blick
Ein Streifchen helles Licht.
Fast schäm ich mich, zu sagen:
Ich sehne mich nach etwas Staub.
Ich kann das schwere, kalte Laub
Nicht länger mehr ertragen.
Statt Landregen - Sommerblumenbilder!

Elisabetta1 - 28. Jun, 15:28