Sonntag, 8. November 2009

November

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Solchen Monat muß man loben;
Keiner kann wie dieser toben,
keiner so verdrießlich sein,
und so ohne Sonnenschein!

Keiner so in Wolken maulen,
keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie naß er alles macht!
Ja, es ist ´ne wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
wie sie tanzen in dem Wind
und so ganz verloren sind!

Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
und die durcheinanderwirbelt
und sie hetzt ohn´ Unterlaß;
Ja, das ist Novemberspaß!

(Heinrich Seidel)

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Heiteres Lästern über den Monat November:
Vermutlich ist das die einzige Möglichkeit, den November heil zu überstehen, bevor man mieselsüchtig wird und den *Novemberblues* bekommt. Gerade heute ist so ein Tag. Dämmerung bereits um 15 Uhr 30 und Regen - soviel, daß auch
die Hälfte genug wäre.
Nur nicht unterkriegen lassen, ist die Devise. ;-)

Leser_Verwöhn_Programm

Seit Jahren werde ich als Abonnent und Mitglied des Vor.teils.klub meiner Tageszeitung (KL.EI.NE ZEI.T.UNG) zum Geburtstagsessen in ein Restaurant eingeladen! Ich finde diese Idee sehr nett und ich freue mich natürlich, auch im heurigen Jahr meinen Geburtstag, wieder auf diese Weise, feiern zu können.
Die Möglichkeit zwischen zwei vorzüglichen Lokalen zu wählen - jedes Jahr werden andere Restaurants angeboten - ist großzügig und das Essen war immer hervorragend.
Diesesmal wurden ein Hotel-Restaurant in der Stadt und eines im Grazer Umland angeboten. Die Gelegenheit in einem Schloß zu feiern, finde ich sehr reizvoll und deshalb habe ich mich schon mal im Vorhinein umgesehen, was mich an meinem Geburtstag erwarten wird.
Das Schloß Dornhofen liegt einige Kilometer außerhalb von Graz, mitten in einem Park und HIER steht alles wissenswerte darüber.

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Das Tor zum kulinarischen Fest ;-))

Samstag, 7. November 2009

Es sagte...

... Konrad Lorenz * 7. 11. 1903 Wien
Mitbegründer der vergleichenden Verhaltensforschung,
Nobelpreisträger für Physiologie 1973 (mit K. Frisch und N. Tinbergen)
für die Entdeckung der Prägung an der Graugans;


"Gesagt ist nicht gehört,
gehört ist nicht verstanden,
verstanden ist nicht einverstanden,
einverstanden ist nicht behalten,
behalten ist nicht angewandt,
angewandt ist noch lange nicht beibehalten."

Abendgedanken

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An meine Mutter




So gern hätt ich ein schönes Lied gemacht
Von deiner Liebe, deiner treuen Weise,
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt ich so gern geweckt zu deinem Preise.

Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten wallten drüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.

So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
Von einfach ungeschmücktem Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin;
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.



(Annette von Droste-Hülshoff)

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Eine Aufnahme mit Willi Boskovsky als Dirigent und einem Video, das die schönsten Plätze an der Donau, quer durch Europa, zeigt.
Willi Boskovsky dirigierte die Neujahrskonzerte (1955-1979) der Wiener Philharmoniker, wie Johann Strauss, mit der Geige in der Hand.

Der Walzer *An der schönen blauen Donau* wurde im Jahre 1945, in Ermangelung einer anderen Hymne, anlässlich der Proklamation der Unabhängigkeit Österreichs, intoniert.
Er gilt auch heute noch als die heimliche Hymne - neben dem Radetzkymarsch und dem modernen Lied I am from Austria, welches ich am 26. Oktober, anläßlich unseres Staatsfeiertages in meinem Weblog *vorgestellt* habe.

Freitag, 6. November 2009

Zeit zum Träumen

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Bedenk', ist irgend Leben mehr erlebt

Als deiner Träume Bilder? Und mehr dein?

Du schläfst allein. Die Türe ist verriegelt.

Nichts kann geschehn. Und doch von dir gespiegelt,

Hängt eine fremde Welt in dich hinein.






Quelle: Die weiße Fürstin
(Rainer Maria Rilke)

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wie magisch angezogen, verweile ich manchesmal vor hauseinfahrten- oder -gängen, mit blick in einen *hinterhof* oder auf ein weiteres gebäude.
vielleicht ist es meine angeborene neugierde verbunden mit reger phantasie [ ;-)) ] aber ich überlege immer, was verbirgt sich *dahinter*. welche menschen *dürfen* oder *müssen* dort wohnen, sind es die sprichwörtlichen oasen im stadt_dschungel oder sind es miefige hinterhöfe.
letzteres wird immer seltener, die feuchten, schattigen plätze wurden mit pflanzen oder skulpturen *behübscht* ; in vielen fällen haben sich auch gaststätten oder kleinbetriebe etabliert und so dazu beigetragen, daß die innenhöfe revitalisiert und belebt wurden. tja und meine kamera ist, wie immer, dabei!
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Erinnerst Du Dich an die Tage,
als wir im Hinterhof spielten,
als das Leben (noch) nicht so hart war?
Jetzt haben die Zeiten sich geändert,
verschlossen in uns selber, werden wir alle
immer noch Kinder sein.

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Donnerstag, 5. November 2009

Ihr sollt nicht...

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Ihr sollt nicht eure Flügel falten,
damit ihr durch Türen kommt,
noch eure Köpfe beugen,
damit sie nicht gegen eine Decke stoßen,
noch Angst haben zu atmen,
damit die Mauern nicht bersten und einstürzen.


Ihr sollt nicht in Gräbern wohnen,
die von den Toten für die Lebenden gemacht sind.
Und obwohl von Pracht und Glanz,
sollte euer Haus weder euer Geheimnis hüten,
noch eure Sehnsucht beherbergen.


Denn was grenzenlos in euch ist,
wohnt im Palast des Himmels,
dessen Tor der Morgennebel ist und dessen
Fenster die Lieder und die Stille der Nacht sind.



(Khalil Gibran)

Posamentrie - bitte wie?

Bei der Besichtigung der Prunkräume in der ALBERTINA in Wien, sind mir die herrlichen, bunten Kordeln und Quasten bei den Vorhängen aufgefallen. Diese Posamentrie-Erzeugnisse die in Handarbeit mit Seil-, Flecht-, oder Wirkmaschinen hergestellt werden, finden auch heute noch ihre Abnehmer und Verwendung, wenn auch bei einer sicherlich reduzierten, exquisiten Käuferschicht.

Näheres über diese Besatzartikel für Raumausstattung, Möbel und Kleidung findet man
HIER
In Österreich wird die Posamentrie als eigene Branche innerhalb des textilerzeugenden Gewerbes geführt.
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Die neue *Biedermeier-Tendenz*, heute als *cocooning* bezeichnet, läßt solche Stilelemente, wenn auch in einfacherer Form, wieder aufkommen.
Nun - wer hätte Freude daran? ;-))

Mittwoch, 4. November 2009

Es neigt sich ein Jahr

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Es neigt sich ein Jahr
zu seinem Ende
Und doch:

In allem Grau, in allem Regen
liegt still ein Segen
Und:

Ein Blick ins Frühjahr,
ein loser Schein,
Und doch:

Wenn auch die Winde um die goldnen Hügel heulen,
wenn Tee in edlen Tassen duftet,
wenn in den Wäldern dunkle Schatten ziehn:

Es wird ein Raunen sein und Weben
in allen Seelen,
fein gestimmt im Lebensbogen,
ein Raunen und ein Singen
Vom:
Nächsten Frühling

(Emmerich Freiherr von Delfterhorst und Minden, 1788)

~treo~

Hölderlins Herbst

Die Sagen, die der Erde sich entfernen,
Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret,
Sie kehren zu der Menschheit sich, und vieles lernen
Wir aus der Zeit, die eilends sich verzehret.

Die Bilder der Vergangenheit sind nicht verlassen
Von der Natur, als wie die Tag' verblassen
Im hohen Sommer, kehrt der Herbst zur Erde nieder,
Der Geist der Schauer findet sich am Himmel wieder.

In kurzer Zeit hat vieles sich geendet,
Der Landmann, der am Pfluge sich gezeiget,
Er siehet, wie das Jahr sich frohem Ende neiget,
In solchen Bildern ist des Menschen Tag vollendet.

Der Erde Rund mit Felsen ausgezieret
Ist wie die Wolke nicht, die abends sich verlieret,
Es zeiget sich mit einem goldnen Tage,
Und die Vollkommenheit ist ohne Klage.

~treo~

Abendgedanken_mit_Herz

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Das Herz ist der Schlüssel der Welt

(Novalis)

Wer im Schoß seines Geistes völlige Stille trägt,
der kann dahinein mit einem Empfinden intensivster Liebe
alle aufnehmen und mit Wärme umhegen.
So kann er mit ihnen ein Herz und eine Seele werden.


(Ailred von Rievaulx)

Reichtum, Ansehen, Macht,
alles ist unbedeutend und nichtig
gegen die Größe des Herzens.
Das Herz allein ist das einzige Kleinod auf der Welt
in dem wohnt das Glück.


(Adalbert Stifter)

Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande
als aus dem Herzen


(Peter Rosegger)

Spät_Herbstliches

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Alle Pilze kann man essen, ja, aber manche nur einmal! ;-)

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H*e*i*s*s*e *** M*a*r*o*n*i
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Der Wind streicht verdrossen über die leeren Felder.
Nichts bietet ihm Widerstand.
Aber er findet auch nichts, das er umarmen könnte.
(Waltraud Puzicha)
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Der Sommer räumt dem Herbst das Feld
und der Herbst dem Sommer die Felder.
(Volksmund)
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Von den Jahreszeiten treibt es der Herbst am buntesten.
(Willy Meurer)
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Warum in die Ferne schweifen...
wenn das Schöne...
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Erst zum Ende ihres Lebens lernen Blätter das Fliegen.
(Dr. Hanspeter Rings)

Dienstag, 3. November 2009

Gute-Nacht-Gedanken

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Auch unser Leben hat Jahreszeiten.

Da wechseln sich Zeiten, in denen nicht viel geschieht,

mit Zeiten ab, in denen wir den Eindruck haben,

voranzukommen und zu wachsen.

Auch die Zeiten, in denen sich nicht viel tut,

haben ihre Berechtigung:

In ihnen geschieht Reifung.

ein Lächeln...

es ist so leicht
ein kleines Lächeln
zu verschenken

fang es auf
und du spürst
ein fröhlich
tanzendes Licht
in deinem Gesicht

du glaubst
dass dich
der Sonnenschein
küsst

und es macht
dich reich
für alle Zeit

und
manchmal
ja manchmal
erfüllt dir
ein Lächeln sogar
einen Traum

(c) Sheera


Der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt sagte:
Unser wichtigstes freundliches Signal ist das Lächeln. Mit dieser angeborenen Verhaltensweise sind wir in der Lage, uns mit völlig Unbekannten anzufreunden. Ein Lächeln entwaffnet.
Ja, ich habe es ausprobiert und es funktioniert.
Ich selbst versuche, während ich in der Stadt oder auf Spazier- oder Wanderwegen unterwegs bin, hin und wieder ein Lächeln zu verschenken.
Kein maskenhaftes Dauerlächeln, oder gar Grinsen, nein - einfach ein verhaltenes Lächeln, verbunden mit einem freundlichen Blick.
Die Menschen reagieren ganz verschieden; die einen erwidern es sofort, andere wiederum werden unsicher (vermutlich denken sie:*kennt sie mich, oder sollte ich sie kennen*) lächeln aber dann auch , na ja und jene, die durch nichts zu erschüttern sind....
die bleiben bei ihrer ernsten Miene.

Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.

Durch kleine Gesten, kann das Leben wesentlich freundlicher werden.

Montag, 2. November 2009

Vollmondnacht_&_Schweigen

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2. November 2009 um 20 Uhr 13 ist es wieder so weit --> es gibt Vollmond!
Heute wird er, hier bei uns, leider nicht zu sehen sein;
zu sehr ist der Himmel bewölkt und Nebel hat sich über
die Stadt gelegt.




Über den Wäldern schimmert bleich

Der Mond, der uns träumen macht,

Die Weide am dunklen Teich

Weint lautlos in die Nacht.


Ein Herz erlischt - und sacht

Die Nebel fluten und steigen -

Schweigen, Schweigen!




(Georg Trakl)

Aller.Seelen

Die Suche nach der Geschichte des heutigen Aller.seelentages, hat mich zur Website der Diö.zese Graz Seckau geführt (http://www.graz-seckau.at/kirchenjahr/allerseelen.php) und da gibt es, u.a. folgendes zu lesen:

In manchen Jahrhunderten malten sich Christen den Vorgang der Läuterung recht phantasievoll aus (z. B. ängstlich wartende Seelen in einem höllenähnlichen Feuer). Solche zeitbedingten und mitunter auch schädlichen Vorstellungen, die auch in die religiöse Kunst Eingang gefunden haben, gehören nicht zum Wesen des katholischen Glaubens.


Seit wann bitte nicht? Das habe ich vom Religionsunterricht doch noch ganz anders in Erinnerung und
das klingt ja so, als ob die katholische Kirche, die Hölle nie als Repressionsmittel eingesetzt habe.
Dabei sind allenortens die Beweise für die Verwendung der *Hölle* sichtbar.

Zum Beispiel der *Hortus Deliciarum*, eine, von einer Äbtissin, rund um 1180 verfasste Enzyklopädie, die zur damaligen Zeit, zur Belehrung der Klosterfrauen herangezogen wurde.
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Oder das Bild von Michelangelo *Das jüngste Gericht* - Die Verdammten werden in die Hölle gestürzt - Sixtinische Kapelle, Vatikan Rom
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Ich habe dem Wort *zeitbedingt* schon Beachtung geschenkt - auch Dogmen sind nicht unumstößlich.

Wir gedenken heute Aller Seelen.

Sonntag, 1. November 2009

Zur guten Nacht

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Sein könnnen
weil ich nicht mehr muss
sondern werden kann

Tag für Tag
mich entfalten können
aus innerer Kraft

Nicht mehr fremdbestimmt sein
befreit zu mir selbst.

(Pierre Stutz)
Aus dem Buch: "Was die Stille erzählt"

Und doch ist Einer...

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Herbst


Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.



(Rainer Maria Rilke)

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Elisabetta1 - 16. Dez, 22:24
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Speicherkapazität
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Elisabetta1 - 15. Dez, 19:44
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Irgendwo blüht die Blume des Abschieds und streut...
Elisabetta1 - 15. Dez, 16:41
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fata morgana - 15. Dez, 09:43

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

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